Indienreise
Mein Entschluss nach Indien zu reisen war schnell gefasst! Yoga war und ist für mich ein solch komplexes “Thema”, welches nicht in einem Wochenendkurs abgehakt werden sollte. Ich wollte das Gefühl, um das es meiner Meinung nach beim Yoga geht, fühlen. Ich wollte mit den Menschen sein, ich wollte das Land erleben.
Meine Reise ins Land, das überschwemmt wird von Vorurteilen und schlechten Geschichten, begann am 01.01.2019!
Ankunft in meiner ersten indischen Stadt- Mumbai!
Nachdem ich durch diverse Sicherheitskontrollen lief, wartete ich nun auf meinen weiteren Flug nach Neu- Delhi. Der Strom fiel aus und ich musste ein bisschen schmunzeln als ich sah, dass ein Sicherheitsbeamter hinter der elektronischen Türe soeben ausgeschlossen wurde. Wir haben 7:30 Uhr Ortszeit – 4 Uhr deutsche Zeit. Draußen wird es gerade hell.
Den weiteren Flug von Mumbai nach Neu- Delhi verbrachte ich mit? – Menschen die mich kennen wissen es, schlafen!
Ankunft in Neu- Delhi! Es war diesig! Es war laut! Meine Taxi- Fahrt zum Hotel war wohl die abenteuerlichste, die ich bisher erleben durfte 😀 Kühe, die über die Straßen liefen, Affen die über die Straße liefen, überall wurde gehupt und weit und breit sah man nur Menschen!
Meine ersten Tage verbrachte ich damit die Gegend zu erkunden und mich zu akklimatisieren. Wir hatten Januar in Indien, das bedeutete: Eiseskälte, gepaart mit dünnen Fenstern, schlecht oder gar nicht funktionierenden Heizungen bzw. Öfen und meiner Wenigkeit, die sich wortwörtlich den Hintern abfror. In den nächsten Tagen reiste ich von Agra um mir das Taj Mahal anzusehen, Alt- Delhi und Jaipur, meiner persönlichen Lieblingsstadt.


Weiter ging meine Reise nach Dehradun- Rishikesh!
Endlich sollte es losgehen mit Yoga. Mein Tag begann um 5Uhr indische Zeit! Ich hatte festgestellt, dass zu dieser Zeit die Internetverbindung gut war. Um 6.30Uhr gab es den ersten Tee, Ingwer-Tee. Wir starteten mit unserer Weihungszeremonie, in der wir auch unser Bindi bekamen. Unsere erste Yoga Session begann nach unserer Mittagspause. Neben Anatomie, Alignment, Pranayama, Meditation, Yoga- Philosophie, Asanas und Ernährung gab es viele weitere Themen, die unsere Tage der Yoga- Ausbildung füllten. Bis abends um 19Uhr übten wir unsere Yoga- Asanas. Nach dem Abendessen wurde auch gleich weiter gelernt, um die am Ende anstehende Prüfung auch zu bestehen.
Sonntags war Yoga- freier Tag.
Die Temperaturen waren immer noch sehr gering. Ich trug tagsüber 3 paar Socken und zwei paar Hosen, sowie mehrere Oberteile. Berühmt berüchtigt war ich bei unserem Philosophie- Lehrer, der mich “Germany” nannte, weil er sich meinen Namen nicht merken konnte. Immer wieder rief er mich auf meine Socken auszuziehen, sein Gesicht, als ich mein 3. paar Socken auszog werde ich wohl nie vergessen.
Laxman Jhula
Eine andere Sache, die ich niemals vergessen werde, und nein, ich bin absolut nicht stolz darauf; hat bisher aber alle zum lachen gebracht.
In Laxman Jhula, dem Ort in dem ich meine Yoga Ausbildung absolvierte, gab es einige “German Bakerys”. Sie hatten an sich nicht wirklich was mit einer deutschen Bäckerei zu tun, aber sie machten guten Kaffee. In der “German Bakery” nah der Yoga Schule gab es diese veganen Schoko Brownies, bei denen einem schon beim zusehen das Wasser im Mund zusammenlief.
In der Mittagspause gingen wir uns einen Kaffee holen und an diesem Tag musste ich mir einfach diesen Brownie gönnen.
Wir spazierten mit Kaffee und Brownie an den Ganges. Dort genossen wir die Sonne und unseren Snack. Nachdem ich Kaffee und Brownie verschlungen hatte, legte ich die Verpackungen neben mich, um ein Bild zu schießen. Wir saßen im Flussbett des Ganges und ich kam einfach nicht umhin ein Bild von der Landschaft zu machen. Die umherlaufenden Kühe, waren mittlerweile so normal für mich, dass ich sie nicht weiter beobachtete. Eine der Kühe kam näher und wollte die Verpackung meines Kaffees und Brownies fressen, doch ich verscheuchte sie, da ich nicht wollte, dass sie Plastik fraß. Ich zog also mit meinen Sachen und den anderen, ein Stück weiter um weitere Fotos zu machen.
Mit dem Rücken zur Kuh gedreht, schoß ich ein Foto nach dem anderen und schrie auf, als die Kuh ihre Hörner in mein Gesäß stieß und sich dabei in meiner Jacke festhängte. Erschrocken und mit Panik zog ich die Kuh aus meiner Jacke und lief einige Meter weiter weg. Mittlerweile hatte ich die Aufmerksamkeit einiger Inder auf mich gezogen. Mein erster Gedanke: “Gut, dass du gegen Tollwut geimpft bist, um die wilden Tiere braucht man sich keine Sorgen machen, sondern mehr um die Kühe!” Dann fiel mir ein: meine Hose!
Ein panikbehafteter Blick zu meiner Hose: “Puh, kein Loch in der Hose!” Dass hätte mir jetzt noch gefehlt. Da wir dazu angehalten waren, uns respektvoll zu kleiden, hätte ein Loch in meiner Hose und das auch noch auf Höhe meines Gesäßes, gefehlt.
Zurück in der Unterkunft sah ich, das mein Hintern mittlerweile eine ordentlich blaue Farbe bekommen hatte! Na, prima!
